Wer wir sind

Die Kontaktgruppe versteht sich als Schnittstelle zwischen der Münchner sowie der Szene in Kyjiw und anderer ukrainischer Städte; wir initiieren, vermitteln, konzipieren, koordinieren und setzen Projekte allein oder gemeinsam mit den Gruppen und Vereinen der jeweiligen Communitys um. Wir stehen mit Rat und Tat zur Seite.

In München gehören zu diesen Organisationen unter anderem die CSD-Trägervereine LesCommunity, Münchner Aids-Hilfe, Rosa Liste, das schwul-queere Zentrum Sub. sowie die queere Jugendorganisation diversity München. Hinter der Kooperation stehen ebenfalls das Aufklärungsprojekt München für die Schulen, das Daneben (Subkultur für Frauen und Transgender), das Forum Queeres Archiv sowie der Gay Outdoor Club GOC. Außerdem machen mit Gay & Gray, der Tennisclub InsideOut Munich, die Isarhechte (Schwimmer), die Lesben-Chöre Lilamunde und Melodiva, der MLC, der schwule Chor Philhomoniker und der Regenbogenchor. Es bringen sich ebenfalls ein Team München (Sport), Trans-Ident, TransMann, Queeramnesty, die Student*innen-Gruppe QueerCampus, die Mitglieder vom Queergottesdienst und das Film-Netzwerk Queerelations sowie VelsPol Bayern (Polizei) und viele andere mehr. Jede Menge Leute!

In Kyjiw eingebunden sind in erster Linie die LGBTIQ*-Organisationen Fulcrum/Tochka Opori (Öffentlichkeitsarbeit, HIV-Prävention), Alliance.Global (Öffentlichkeitsarbeit, Zentrum, HIV-Prävention, Beratung), Gay Alliance Ukraine (Community Building, Mobilisierung, Öffentlichkeitsarbeit) und deren Queer Homes, Gay Forum Ukraine (Mobilisierung, Öffentlichkeitsarbeit/PR), Insight (Frauen/Transgender: Zentrum, Forschung, Öffentlichkeitsarbeit), Nash Svit (Öffentlichkeitsarbeit, Forschung, Trainings, Dokumentation) und die Elterninitiative Tergo. Auch mit Liga aus Mykolajiw (Mobilisierung, Gesundheit, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit/PR), dem Frauennetzwerk Sphera in Charkiw, Gender Zed (Community Building, Mobilisierung, Öffentlichkeitsarbeit, HIV-Prävention) in Saporischschja und You are not alone (Community-Building, Mobilisierung) in Schytomyr arbeiten wir Münchner*innen zusammen. Seit dem 24. Februar 2022 widmen sich viele der genannten Organisationen – wie Munich Kyiv Queer auch  – der humanitären Hilfe.

Der CSD München und der KyivPride haben eine eigene Kooperation vereinbart. An ihren Projekten und Aktionen ist Munich Kyiv Queer stets beteiligt.

Team

In München gehören der Kontaktgruppe Einzelpersonen jedes Alters aus der Szene an, non-binäre, trans*, queere Menschen, Lesben, Schwule. Wir kommen aus den unterschiedlichsten Richtungen, bringen unsere ganz eigenen Lebens- und Berufserfahrungen ein. Jede*r ist willkommen; beitragen können alle etwas. Die Kontaktgruppe trifft sich immer am dritten Dienstag im Monat im Sub. Es gibt einen festen Kern und etliche Leute, die uns punktuell beistehen.

Wieland Arndt

Wieland_sWieland ist Arzt i.R., „Hausarzt mit Leib und Seele“, wie er sagt. Seine Patient*innen wussten immer, dass er schwul ist. „Ich bin geoutet und akzeptiert.“ Das war nicht immer so. Sein Coming-out hatte Wieland spät. Er hatte große Angst davor, offen schwul zu leben. Münchner Szenevereine, wie der Gay Outdoor Club GOC und das Münchner Schwulenzentrum Sub, haben ihm die Sicherheit gegeben, den Schritt nach draußen zu wagen. Er fühlt sich in der Münchner Community gut aufgehoben, hat sie selbst geprägt mit dem GOC, der heute Teil des konservativen Deutschen Alpenvereins ist, und der Regenbogenstiftung, die er mitbegründet hat. All das will er weitergeben, deshalb ist er bei Munich Kyiv Queer. Wieland ist die gute Seele der Gruppe, einer, der da ist, sich sorgt, aber auch schaut, dass es vorangeht mit der Arbeit in der Gruppe. In Konfliktsituationen kann er gut vermitteln.
„Wir haben für die Community in der Ukraine viel erreicht, der Pride in Kyjiw ist ein großer Fortschritt. Aber in der Gesellschaft ist noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, deshalb dürfen wir nicht locker lassen, unsere Freund*innen in der Ukraine zu unterstützen.“

George Austin-Cliff

schwimmt bei den Isarhechten. Als politisches Engagement würde er das aber nicht bezeichnen, eher als „freudiges Mitmachen“. Er ist eben gerne in der Community unterwegs. George hat ein Faible für alles Osteuropäische. 2012 gab er erstmals seiner Leidenschaft für Russland nach, zog nach Moskau und verliebte sich prompt. Eine Zukunft hatte die Beziehung nicht – eine Folge der restriktiven Politik des Landes gegenüber LGBTIQ*. Das gesellschaftspolitische Klima in Russland machte eine binationale Liebe zweier Männer unnmöglich. Heiraten? Kinder? Vergiss es! Bis heute lassen George die Worte seines Ex nicht los. Und ihnen hat er es wohl zu verdanken, dass er zu Munich Kyiv Queer gekommen ist. In der Ukraine will er sich für gleiche Rechte einsetzen. Dort hat sein Anliegen wenigstens eine Chance.
„Ich hoffe, dass ich durch mein Engagement einen Beitrag dazu leisten kann, dass immer mehr Träume geträumt und gelebt werden können, ganz unabhängig davon, in welchem Land mensch geboren ist und heute lebt.“

Stefan Block

conrad_breyerUnser Mann mit Orientierung. Stefan ist Naturwissenschaftler. Er hat in München molekulare Biotechnologie studiert und kann ganz schön hands on sein. Er bewahrt stets den Durchblick und begegnet jeder noch so schwierigen Situation mit Humor und Empathie. Engagement ist ihm wichtig. Bevor Stefan bei Munich Kyiv Queer angefangen hat, war er schon bei Diversity aktiv, dem Dachverband der LGBTIQ*-Jugendorganisationen in München. Für die Community in Osteuropa, die in vielen Ländern unter Druck steht, hat sich Stefan schon immer interessiert.
„Ich möchte auf die Lage in der Ukraine aufmerksam machen und mit Rat und Tat zu einer positiven Entwicklung vor Ort beitragen.“

Conrad Breyer (Sprecher)

Im Münchner Schwulenzentrum Sub hat Conrad viele Jahre lang die Pressearbeit gemacht, seit Kurzem verantwortet er auch noch die PR vom Münchner CSD. Von der Ukraine wusste er bis zum Sommer 2012 nicht viel: Erst als er sich im Rahmen der PrideWeek mit den drei Gästen des Münchner CSD aus Kyjiw traf, um sich über die Pressearbeit dies- und jenseits der Schengen-Grenze zu unterhalten, hat er angefangen, sich für das Land und das Schicksal der Leute dort zu interessieren. Heut brennt er für das Thema. Er organisiert die Kontaktgruppe mit und verantwortet deren Pressearbeit. Sein Mann Stas koordiniert die Pride-Partnerschaft zwischen dem CSD München und dem KyivPride. Hauptberuflich arbeitet er als Redakteur und freier Journalist.
„Ich bewundere sehr den Mut und das politische Geschick der Aktivist*innen in Kyjiw, die sich trotz widriger Umstände nicht unterkriegen lassen.“

Alla Danaeva

hat ein Herz für die Community. Unentwegt hat sie ihren konservativen Vater davon zu überzeugen versucht, dass LGBTIQ* ein bunter Teil der Gesellschaft sind, bis der das tatsächlich akzeptierte. Wenn sich Menschen mit Herz und Verstand füreinander einsetzen, kann das eben viel bewirken. Alla studiert in München Medizin; außerdem spricht sie für die NGO „Women on Web“ , die sich für einen sicheren Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen einsetzt. Zu Munich Kyiv Queer hat sie über Instagram gefunden, wo wir unseren Protest gegen die Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien begleiteten. Alla kommt selbst aus dem Kaukasus. Die Russin will sich dezidiert für die Ukraine einsetzen und zeigen, dass sie die aggressive Politik ihres Landes ablehnt.
„Durch Gespräche mit meinem Vater habe ich seine Ansicht verändert, sodass er der LGBTIQ*-Community gegenüber toleranter geworden ist. Wenn wir auf die Menschen zugehen, können wir viel erreichen.“

Lenny Emson

Lenny ist ein kluger Mensch, mutig und politisch, ein Organisationsfex und ein PR-Talent. Hat lange Zeit für den KyivPride die Medienarbeit gemacht, zuletzt leitete Lenny den Pride in Kyjiw als Executive Director. Inzwischen führt er die Organisation Transgender Europe TGEU in Berlin. Und dann ist da noch der Sport: Lenny ist Trainer*in für Kettlebells. Der Kugelhantelsport war in Sowjetzeiten im Osten äußerst populär, im Westen ist er es heute auch. Der Sport bringt den Ausgleich, den Lenny braucht, wenn er sich mal wieder über die Verhältnisse ärgert, über den Krieg verzweifelt. Mit Lenny machen wir sehr viel Öffentlichkeitsarbeit; gemeinsam kommen wir immer wieder auf neue Ideen.
„Wir werden unseren Kampf gegen Homo- und Trans*-Phobie in Gesellschaft und Politik niemals aufgeben.“

Olena Ganich

hat eigentlich erst mit der Gay Alliance Ukraine zum Aktivismus gefunden. 2015 fing sie bei der ukrainischen LGBTIQ*-Organisation an. Seitdem hat sie sich dem Thema verschrieben: Sie arbeitet im Community-Building, mit Ehrenamtlichen, den Queer Homes des Landes, für den OdesaPride. An Munich Kyiv Queer schätzt sie die Effektivität und den kreativen Ansatz. Schon jetzt habe die Kooperation zwischen der Gay Alliance Ukraine und Munich Kyiv Queer gerade das ehrenamtliche Engagement von LGBTIQ*-Aktivist*innen in den Regionen deutlich vermehrt.
„Ich träume von einer starken und selbstbewussten ukrainischen LGBTI*-Community. Munich Kyiv Queer inspiriert mich in dieser Hinsicht sehr.“

Uwe Hagenberg

Uwe HagenbergNatürlich hatte Uwe immer genug zu tun. Die meiste Zeit während der Woche arbeitete er bei Siemens für Geld, bis er in Rente ging. Und wechselnd viel im Münchner Schwulenzentrum Sub „für die Ehre“, wie er sagt. Inzwischen engagiert er sich im Vorstand einer evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde, dort insbesondere für Geflüchtete. All das macht ihm Spaß, gibt seinem Leben Sinn. Uwe setzt sich fürs Zwischenmenschliche ein. Er unterstützt Leute; er sorgt dafür, dass es ihnen besser geht. Und das kann er auch gut, denn Uwe hat viel zu geben. Uwe war schon mehrmals beim Pride in Kyjiw und Odesa dabei; für Munich Kyiv Queer arbeitet er immer wieder an der beliebten Volunteer-Schulung für Kyjiwer Aktivist*innen.
„Der Besuch in Kyjiw hat mir das Thema Menschenrechte sehr nah gebracht; davon profitieren wir auch hier bei uns. Ich bin überzeugt davon, dass man die Welt von Mensch zu Mensch besser machen kann. In Kyjiw habe ich gelernt, dass die politische Arbeit damit Hand in Hand gehen muss.“

Stephanie Hügler

Steffi hat sich schon als Schülerin für Menschenrechte engagiert – damals noch bei Amnesty International. Da sie während des Kalten Kriegs mit dem Feindbild des bösen Russen aufgewachsen ist, hat sie sich an der Universität außer für Soziologie und Psychologie auch für Slavistik eingeschrieben. Während des Studiums war sie mehrmals zu Sprachkursen in der Ukraine und Russland. Sie liebt Osteuropa. Heute arbeitet Steffi als freie Wissenschafts- und Medizinjournalistin in München. Zu Munich Kyiv Queer ist sie über die Musik gekommen: Blockflöte und Geige hat Steffi in ihrer Kindheit gelernt, als Erwachsene dann in Orchestern und Bands gespielt, in Chören gesungen, heute ist es die Trompete. Als eine Freundin sie 2018 bat, Sängerinnen des queeren Ensembles Qwerty Queer aus Odesa aufzunehmen, die zum LGBTI*-Chorfestival Various Voices anreisten, sagte sie sofort zu.
„Freiheit ist aus meiner Sicht etwas, das nicht auf eine bestimmte Kultur oder Region beschränkt sein darf. Freiheit ist neben der Menschenwürde für mich eine der wichtigsten Errungenschaften der modernen Demokratien, für die zu kämpfen sich lohnt.“

Taike

Taike leitete bis vor Kurzem das Unterkunftsteam bei Munich Kyiv Queer; inzwischen ist sie ehrenamtlich für uns unterwegs. Als Putin am 24. Februar seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begann, wollte sie aktiv werden. Mit ukrainischen LGBTIQ* hatte sie schon 2018 zu tun, als wir in München mal wieder einen Workshop für ehrenamtliche Aktivist*innen aus der Ukraine anboten und Gastgeber*innen suchten. Taike lebt selbst in einer Regenbogenfamilie und hat einen Sohn. Aufgewachsen ist sie in Schwaben, zum Teil in Peru. Von Beruf Sozialwissenschaftlerin, zertifizierte Projekt- und Energiemanagerin engagiert sie sich nebenbei im Lesbisch-queeren Zentrum LeZ. Dort unterstützt sie vor allem Ehrenamtliche bei der Einarbeitung in den Thekendienst.
„Mir ist es wichtig, etwas zu tun und nicht nur schön daherzureden. Damit queere Menschen einen safer space finden. Ich möchte dazu beitragen, für sie einen friedlichen Ort zu finden, an dem Menschen sich zeigen und sich begegnen können – so wie sie sind. Meine Aufgabe ist bis heute sehr erfüllend: Die Vermittlung von Schutzräumen vor Krieg und Verfolgung und auch vor Unterdrückung, Anfeindung und Ausgrenzung.“

Thomas Kaiser

Schwimmen gehört seit jeher zu seinen Leidenschaften. Aus diesem Grund ist Thomas 2008, als er nach München zog, recht schnell auf die Isarhechte gestoßen. Die Isarhechte sind ein lesbisch-schwuler-trans* Schwimmverein, ohne den Thomas niemals so schnell Freund*innen in der fremden Stadt gefunden hätte. Das hat ihm gezeigt, wie wichtig eine funktionierende Szene ist. Für den Osten hat er sich zwangsläufig schon als Kind interessiert. Der Importkaufmann ist an der innerdeutschen Grenze aufgewachsen mit Blick auf den Eisernen Vorhang. Das hat seinen Sinn für Freiheit und Gerechtigkeit geschärft. Heute ist er der „Kyjiw-Beauftragte“ seines Sportvereins.
„Ich finde es genial, dass sich die Szene in München mit Kyjiw und der Ukraine vernetzt. Unsere Zusammenarbeit hat der Städtepartnerschaft neuen Schub gegeben.“

Kateryna Kudin

Katja ist eine Seele von Mensch. Die Ukrainerin lebt seit vielen Jahren in München, hat hier studiert und zuletzt an der Uni gearbeitet. Sie hat die Arbeit von Munich Kyiv Queer als Vertreterin der großen ukrainischen Community in der Stadt lange schon mit Wohlwollen beobachtet und sich dann entschlossen, selbst einzusteigen. Mit ihren Ideen, ihren Kontakten und ihrem Engagement ist sie eine große Bereicherung für die Gruppe. Sie ist mit dem ganzen Herzen dabei, denn nichts ist ihr mehr zuwider, als wenn Menschen ungerecht behandelt werden.
„Es geht um Menschenrechte und Menschenwürde in meinem Heimatland. Ich will, dass queere Leute in der Ukraine Gleichberechtigung und gesellschaftliche Akzeptanz genießen.“

Oleksii

lebt und arbeitet seit Jahren in München. Aus der Ferne will er die LGBTIQ*-Community in seiner Heimat nach Kräften unterstützen. Das tut er mit Verve im Stillen. Unaufgeregt bringt er sich bei Munich Kyiv Queer ein. Mit Conrad kümmert er sich beispielsweise um die Inhalte auf unserer Website; Oleksii ist aber auch stets bei Projekten und Aktionen zugegen, wenn Hilfe gebraucht wird. Und das ist gar nicht selbstverständlich, denn der Mann ist beruflich sehr eingespannt.
„Man selbst zu sein, ist ein grundlegendes Recht jedes Menschen. Gerade dann ist der Mensch am wertvollsten für die Gesellschaft. Akzeptanz eines jeden, wie er ist, setzt ein großes Maß an Handlungen voraus und ich bin glücklich, mit meinem bescheidenen Beitrag bei einer großen Sache mitzuwirken.“

Stanislav Mishchenko

Stas_2Seit Jahren setzt sich der Aktivist für die Rechte von LGBTIQ* in seiner Heimat ein. Die Szene ist – auch dank ihm – sichtbarer geworden, lauter, verbindlicher. Ganz Europa unterstützt sie. Die Community ist dadurch aber auch bedrohter als früher und fast gar nichts bewegt sich auf staatlicher Ebene für die sexuelle Minderheit im Land. Stas hat lange für die Gay Alliance Ukraine gearbeitet, das Schwulenmagazin Stonewall, dann als Fundraiser für das Regional HIV Legal Network, das sich für die Rechte von Menschen stark macht, die HIV-positiv sind oder damit zu tun haben. Er organisiert bis heute im Vorstand den KyivPride mit, obwohl er inzwischen mit seinem Mann Conrad in München lebt. Nebenbei fotografiert er, er komponiert und ist als Grafiker tätig – ein Multitalent.
„Die Gesellschaft will, dass wir in unseren Verstecken bleiben. Wir aber sind da mit unseren Hoffnungen und Ängsten, unserer Liebe und Trauer und wir zeigen uns.”

Olha Rubtsova

Im März 2022 kam Olha von Odesa. Sie war unser erster Gast. Olha hat sich in der Ukraine gefühlt ihr ganzes Leben als LGBTIQ*-Aktivistin engagiert, obwohl sie ja eigentlich Zahnärztin ist. Für unsere Partnerorganisation, die Gay Alliance Ukraine, hat sie das Queer Home in Odesa geleitet. Sie hat mit den Münchner queeren Chören den ersten LGBTIQ*-Chor des Landes, Qwerty Queer, gegründet, das queere Kultur-Festival Q-Fest und das queere Theater Arcush ins Leben gerufen und freilich auch beim Pride mitgeholfen. Sie sagt, sie habe sich am rechten Platz gefühlt und Menschen geholfen, sie selbst zu sein. Auch jetzt hilft Olha. Sie hat sich von Anfang an für die Ukraine und die Menschen, die zu uns fliehen, engagiert, unter anderem bei LEGATO, dem Dachverband queerer Chöre in Europa. „Ich fühle mich gebraucht“, sagt sie.
„Munich Kyiv Queer hat mich über Jahre begleitet. Vielleicht hätte ich mich nie als Aktivistin eingebracht, wenn ich nicht die Möglichkeit gehabt hätte, aus Anlass von Various Voices einen queeren Chor zu gründen. Munich Kyiv Queer ist ein Team, dem ich vertraue, die Münchner Community ist mir Heimat. Die Menschen haben mir und anderen geholfen. Ich bin, wer ich bin, dank dieser Verbindung.”

Kamil Safin

kann sich schnell für etwas begeistern, wenn ihn etwas berührt. Für die LGBTIQ*-Bewegung in Osteuropa interessiert er sich seit Jahren, insbesondere in der Ukraine. Kamil kommt selbst aus Russland und weiß, was es heißt, als Angehöriger einer Minderheit ausgegrenzt zu werden. Dabei liebt er sein Land. Er ist mit ganzem Herzen dabei, wenn es darum geht, Menschenrechte für alle zu erkämpfen.
„Nachdem die Ukraine und Russland leider auseinanderdriften, finde ich es wichtig, zumindest eine soziale Zusammenarbeit weiterzuführen. Je weiter man von zu Hause entfernt lebt, desto bessser versteht man ja, wie wichtig das ist.”

Oleksandra Semenova

kam im Frühjahr 2022 mit den ersten Geflüchteten aus Schytomyr nach München, ist ein Jahr später aber wieder in die Ukraine zurückgekehrt. Sie leitet mit anderen die LGBTIQ*-Organisation „Du bist nicht allein“, einer unserer Partner in der Ukraine, die sich wie Munich Kyiv Queer über Nacht als Hilfsorganisation neu erfunden haben. Oleksandra ist keine, die so leicht aufgibt, eine Kämpferin. Sie hilft mit uns zusammen LGBTIQ* in der Ukraine, die in Not sind. Und dabei ist Oleksandra unermüdlich, gönnt sich keine Pause. München kennt sie von früher. 2018 hat sie schonmal an unserem Workshop „Das Ehrenamt in der Community“ teilgenommen. Da hat sie die Münchner Community schätzen gelernt.
„Ich möchte diese Welt ein wenig sicherer, toleranter und LGBTIQ*-freundlich machen. Und das tun wir jetzt gemeinsam mit Munich Kyiv Queer im Bündnis Queere Nothilfe Ukraine. Wir sind wirklich ein wunderbares Team.“

Sibylle von Tiedemann

Sibylle hat sich als Gründungsmitglied und Sprecherin viele Jahre für die Kontaktgruppe engagiert. Sie sorgte immer wieder für einen ukrainischen Part bei den Lesbenkulturtagen in München, war bei Schulungen ukrainischer LGBTIQ*-Ehrenamtlicher dabei und organisierte Veranstaltungen wie die ukrainische Lesben-Ausstellung „Kein Recht, sie selbst zu sein“ im Kulturzentrum Gasteig. Die promovierte Slawistin und Historikerin ist mit Beginn des Angriffskriegs wieder voll eingestiegen. Nicht nur ihre Sprach- und Kulturkenntnisse kann die Wissenschaftlerin da einbringen, sondern ihr ganzes Organisationstalent.
„Der Angriffskrieg Russlands schmerzt mich ungemein: Als Mensch. Als Deutsche. Als Slawistin und Historikerin. ‚Nie wieder‘ bedeutet für mich auch ‚Nie wieder Krieg‘. Wie aus einer Floskel Handlung werden kann, beschäftigt mich täglich.”

Nikita Volkov

Der Krieg hat Nikitas Leben verändert. Seit Frühjahr 2022 lebt der Opernsänger in München, nachdem er aus Odesa geflohen war. Nikita hat als Solist am Odesa Philharmonic und Odesa Academic Theater of Musical Comedy gearbeitet. Seit Kriegsausbruch setzt er sich mit den Mitteln seiner Kunst als Sänger und Drag Performer bei Munich Kyiv Queer für die Belange ukrainischer LGBTIQ* ein. Er will der Community durch diese schweren Zeiten helfen.
„Ich glaube, dass auf die Dunkelheit die Dämmerung folgt und meine geliebte Ukraine zum Zentrum von Freiheit und Gleichheit wird.“

Partner

  • MLC München
  • melodiva
  • rosa liste münchen
  • daneben
  • sub
  • QUEERAMNESTY
  • team münchen
  • GOC MÜNCHEN
  • insideout munich e.V.
  • forum homosexualität münchen
  • isarhechte muenchen
  • CSD München
  • LeTra Lesbenberatungsstelle
  • münchner aids-hilfe
  • FGU
  • ga
  • insight
  • philhomoniker
  • Queergottesdienst
  • Queer Campus
  • queerpass
  • RegenbogenChor
  • Münchner Regenbogenstlftung
  • Gay Alliance Ukraine
  • LiGA
  • Megaphone
  • Tepro
  • TransMann e.V.
  • НАШ СВІТ
  • Точка Опори
  • Gender.Z
  • Sphera
  • Aufklärungsprojekt München
  • Bayerischer Jugendring
  • Diversity München
  • Heinrich-Böll-Stiftung Kyjiw
  • Les Mamas
  • Queer Film Festival München
  • LesKult
  • Gorod
  • VelsPol Bayern
  • Deutsche Botschaft
  • Landeshauptstadt München Kulturreferat
  • Llilamunde
  • Deutsche Eiche
  • You are not alone
  • Fach- und Beratungsstelle Regenbogenfamilien
  • Queeres Netzwerk Bayern
  • LSVD Bayern
  • Positive Ukrainer in Deutschland
  • BürgerStiftung München
  • Drag Voyage