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Lydia Dietrich vertritt Oberbürgermeister beim KyivPride!

26.06.2014 | cb — Keine Kommentare
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Trotz Staatskrise und bürgerkriegsähnlichen Zuständen im Osten des Landes wollen die Veranstaltenden des KyivPride in der Ukraine auch in diesem Jahr für Menschenrechte kämpfen. Vom 30. Juni bis 6. Juli lädt in Kyiw, Münchens Partnerstadt, der Kyiwer Christopher Street Day die gesamte Lesben-, Schwulen- und Trans (LGBT)-Community des Landes in die Hauptstadt ein. Eine Woche lang gibt es politische und kulturelle Veranstaltungen. Für Samstag, den 5. Juli, ist eine Politparade geplant, wie es sie in München seit 1980 gibt. Die Landeshauptstadt unterstützt den KyivPride auch in diesem Jahr.

Stadträtin Lydia Dietrich (Bündnis 90/Die Grünen) fährt mit nach Kyiw – und zwar in Vertretung von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). „Gerade in diesem Jahr ist es wichtig, in Kyiw ein deutliches Zeichen für Menschenrechte zu setzen. Die Partnerstadt München kann und will die neue Führung in Kyiw auf ihrem Weg nach Europa und in eine demokratische und rechtsstaatliche Entwicklung unterstützen“, sagt die Politikerin. Dietrich hat die Kooperation auf LGBT-Ebene zwischen Kyiw und München vor zwei Jahren selbst ins Leben gerufen, als sie mit dem Sub-Berater Sascha Hübner beim ersten, gescheiterten, KyivPride war. Im vergangenen Jahr war sie mit Hep Monatzeder (Bündnis 90/Die Grünen) vor Ort; der Pride konnte unter hohen Sicherheitsvorkehrungen abgehalten werden.

Die Veranstalterinnen und Veranstalter des KyivPride haben vom 30. Juni bis 6. Juli ein umfangreiches Rahmenprogramm für die Lesben-, Schwulen- und Trans-Community organisiert mit Empfängen, Lesungen, Debatten, Konzerten  und Partys, zu der auch die Münchner Delegation ihren Teil beiträgt. Aus München kommt die queere Band Tubbe nach Kyiw; außerdem beteiligen sich die Frauen der Münchner Delegation an einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Lesbians‘ Space on a Heteronormative Planet. Forms of Lesbian Activism in Munich“. Die ganze Woche über werden die Münchnerinnen und Münchner Vertreterinnen und Vertreter der Kyiwer LGBT-Organisationen treffen, aber auch die Heinrich-Böll-Stiftung und die GIZ. Einen Empfang in der Deutschen Botschaft gibt es ebenfalls.

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Die ukrainische LGBT-Community setzt nach der Revolution auf die Assoziierung des Landes mit der EU. „Die Ukraine muss sich mit einer Aggression von außen auseinandersetzen, die gesellschaftlichen Gruppen werden gegeneinander ausgespielt. Wir halten dagegen“, sagt Olena Schewtschenko, stellvertretende Vorsitzende des KyivPride, die auch die LGBT-Organisation Insight in Kyiw leitet. „Wir stehen für Frieden und Toleranz, für einen gesellschaftlichen Konsens. Menschenrechte sind für uns ukrainische Bürgerinnen und Bürger kein hohles Wort. Zu den Traditionen des Landes gehört es, für die Freiheit auf die Straße zu gehen. Das tun wir.“ Der Pride-Slogan lautet dieses Jahr denn auch: „Ukraine is united and we are part of it“.

Der CSD wird in München seit 1980 gefeiert. Mehrere Zehntausend Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender gehen Jahr für Jahr auf die Straße, um unter wechselndem Motto Akzeptanz und rechtliche Gleichstellung einzufordern. Gesellschafter der CSD München GmbH sind die Lesbenberatung LeTRa, die Münchner Aids-Hilfe, die Partei Rosa Liste und das Münchner Schwulenzentrum Sub. Motto 2012: „Fight for Global Rights – Solidarität kennt keine Grenzen“. Im Nachgang der Veranstaltung ist die Münchner Szene eine Kooperation mit ihrer Partnerstadt Kyiw eingegangen. In diesem Jahr lautet der Slogan zum Thema Gender und Identität: „Regenbogen der Geschlechter. Wertvoll sind wir alle!“.

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